Oft hatte ich zu Beginn eines neuen Jahres gute Vorsätze gefasst. Weniger trinken. Mehr sozialen Kontakt suchen. Nicht mehr zum Straßenstrich fahren. Seitdem ich regelmäßig die Meetings besuche und mir das Zwölf-Schritte-Programm zum Lebensprogramm gemacht habe, ist es mit den guten Vorsätzen vorbei.
Seitdem bin ich trocken – zuerst vom Alkohol, seit Mitte 2012 auch in der Sexsucht. Im Zwölf-Schritte-Programm geht es nicht mehr um Vorsätze. Es geht ums Handeln. Im Blauen Buch heißt es:
Das AA-Programm ist ein spirituelles Tu-Programm (a spiritual program of action).
Ich habe früher immer versucht, „gesund zu denken“ und wollte so aus der Sucht herauskommen. Bei AA habe ich erfahren, dass der Süchtige einen „kranken Kopf“ hat. Er scheitert, wenn er versucht, sich mit demselben Kopf aus der Sucht „herauszudenken“, der ihn doch immer wieder in die Sucht hineinbringt.
Wenn Du einen IQ von 120 hast, hat auch Deine Sucht einen IQ von 120. Ihr benutzt das gleiche Gehirn!
sagte ein AS-Oldtimer.
Deswegen folge ich dem einfachen Programm von AS. Und ich mache immer wieder die Erfahrung, dass dem richtigen Handeln das richtige Denken und Fühlen nachfolgt.
Handele, und die Genesung wird folgen.
Und was jetzt? Meine Lösung lautet auch heute:
Geh‘ mit den Füßen ins Meeting, der Kopf kommt nach.