Der Kern des AS-Programms

Was ist denn der Kern des AS-Programms?

Der Kern des AS-Programms ist die Erfahrung, dass es eine Wahl gibt, eine „dritte Option“: Früher hatte ich nur zwei Möglichkeiten: Entweder habe ich ausagiert oder ich habe den inneren Sog zum Ausagieren mit Kraft unterdrückt. Das ging aber nicht lange gut und dann musste ich wieder ausagieren. So lief es immer und immer wieder.

Heute habe ich eine dritte Handlungsmöglichkeit: das Loslassen, das Kapitulieren. Wenn die Lüsternheit kommt, wenn ich getriggert werde, kann ich loslassen.

Und das gilt nicht nur für Lüsternheit. Früher hatte ich auch sonst oft keine Wahl: Gab es einen „Reiz“ (z.B. es geschah auf der Arbeit etwas Unangenehmes), „musste“ ich reagieren: Sei es mit Groll oder Angst, sei es mit Flucht, Angriff oder Lähmung. Ich konnte gar nicht anders. Ich war hin- und hergerissen von Emotionen und hatte nur wenige Reaktionsmöglichkeiten zur Verfügung. Heute habe ich eine Wahl. Zum Beispiel auch die Möglichkeit, mir Hilfe zu holen.

Und wie schaffe ich das: Loszulassen? Ich kriege es nicht hin.

Alleine schaffe ich es auch nicht. Aber mit Hilfe der Höheren Macht gelingt es.

Was ist denn diese Höhere Macht?

Die Höhere Macht oder Kraft ist die Kraft, aus der ich trocken leben kann. Obwohl ich der Lüsternheit gegenüber machtlos bin, bin ich trotzdem trocken. Um das zu erreichen, brauchte ich eine Kraft, größer als ich selbst.

Und wie soll ich mir diese Höhere Kraft vorstellen?

Mache Dir Dein eigenes Bild von ihr! Sie kann alles sein, was für Dich Sinn ergibt und Dir die notwendige Kraft vermittelt. Für viele von uns ist es (ein) Gott.

Ich habe nichts am Hut mit Gott.

Anfangs hatte ich auch große Schwierigkeiten damit, dass das Wort „Gott“ im Programm vorkommt. Dann habe ich den Hinweis bekommen, dass ich hier nichts glauben oder von anderen übernehmen muss. Wenn von Gott die Rede ist, dann geht es um Gott, wie Du Ihn verstehst.

Und wie hast Du Deine Höhere Macht gefunden?

Um Gott oder die Höhere Kraft zu finden, dafür gibt es die zwölf Schritte. Durch sie bin ich aus der Abtrennung herausgekommen. Ich war abgetrennt von den Anderen, von Gott und von mir. Durch die Schritte bin ich aus dieser fürchterlichen Isolation herausgekommen.

Und wie mache ich das mit den Schritten? Wie fange ich an?

Bei mir ist es so: Ich gehe mehrmals die Woche ins Meeting. Gerade am Anfang sprach die Höhere Kraft vor allem durch andere Menschen zu mir, die auf dem Genesungsweg schon weiter sind. Heute spüre ich sie oft auch schon in mir selbst.

Dann habe ich einen Sponsor. Er hilft mir bei der Schrittearbeit und vor allem tut er eines: Er sagt mir, was er bei mir sieht. So werde ich auf meine Fehler aufmerksam, für die ich noch – oder wieder – blind bin. Er gibt mir einfach von dem ab, was er selbst auf dem Weg der Genesung gefunden hat.

Das Dritte ist der regelmäßige Kontakt zu Programm-Freunden.

Das Vierte, das mir hilft ist Dienst: Auch ich gebe das, was ich entdeckt habe und was bei mir funktioniert, an andere weiter.

Und das Fünfte ist unsere Literatur. Mir hilft es sehr, in der Literatur zu lesen. Vor allem in den drei Grundtexten.

Insgesamt gilt: Das AS-Programm ist ein Tu-Programm! Die Kraft kommt zur Tat!

Und was soll ich jetzt tun?

Willst Du es mit AS versuchen? Dann nimm‘ Kontakt mit einer Gruppe auf. Und lasse all‘ Deine Sorgen und Dein Kopfkino los. Es gibt einen schönen Slogan dazu: Geh‘ mit den Füßen ins Meeting, der Kopf kommt nach.

Ich kann nur jedem Mut machen, in die Meetings zu gehen und mit einem Sponsor die zwölf Schritte zu arbeiten. Es lohnt sich so sehr!

Schreibe einen Kommentar